Eine kurze chronologische Geschichte des 5. Westfälischen Landwehr-Infanterie-Regiments
(Paderborner Landwehr-Regiment)

Ersatzmannschaft des
Paderborner Landwehr- Regiments (Juli 1815)
aus P. Schuchhardt, Die Elberfelder Bilderhandschrift (Herne 2004) Abb. 48b.

1802

Das ehemalige Bistum Paderborn wird preußisch.

1807

Errichtung des Königreichs Westfalen durch Napoleon.

1813 Oktober:

Preußische und russische Truppen beenden die französische Herrschaft und Westfalen wird wieder preußisch.

Mitte November:

In Westfalen wird gemäß Erlaß vom 17. März 1813 die Bildung der Landwehr angeordnet. Die Provinz Paderborn hat das 5. Regiment zu stellen, was zu zahlreichen Desertationen und lokalem Widerstand führt.

1814 Anfang Januar:

Die Bataillone sollen sich formieren. Das 1. in Paderborn, das 2. in Höxter, das 3. in Salzkotten und das 4. in Beverungen und Steinheim. Zuerst findet sich nur etwa die Hälfte der Dienstpflichtigen ein.

Mitte Januar bis März:

Versuch die Bataillone zu komplettieren und unter massiven Gendamerieeinsatz die Desertationen zu erschweren. Die Truppe muß aus Versorgungsgründen mehrfach verlegt werden. Das 4. Bataillon wird zugunsten der anderen drei und einer Ersatzkompanie aufgelöst.

16. März:

Das Regiment ist vollständig ausgerüstet und wird während der nächsten Tage bewaffnet. Die Desertationen lassen mit der besseren Versorgung nach.

1. April:

Das Regiment marschiert nach Wesel.

Mai bis September:

Als Garnison mit den anderen vier westfälischen Landwehr-Regimentern in Wesel.

September:

Große Teile des Regiments werden nach Hause beurlaubt. 200 Mann pro Bataillon bleiben vor Ort und versehen Garnisonsdienst.

Ab Oktober:

Die beurlaubten Soldaten exerzieren zweimal die Woche.

1815 Mitte März:

Das Regiment wird wieder mobil gemacht.

Ende März:

Die Bataillone sammeln sich in Paderborn.

1. April:

Das komplette Regiment rückt nach Essen aus.

15. April:

Alle westfälischen Landwehr-Regimenter ziehen von Essen nach Belgien.

28. April:

Das Regiment wird in Namur der 5. Brigade und damit dem 2. Corps der preußischen Niederrheinarmee zugeteilt.

16. Juni:

Schlacht bei Ligny, das Regiment flüchtet gleich zu Beginn seines ersten Gefechts und büßt einschließlich der unverhältnismäßig vielen Versprengen vorläufig ein knappes Drittel seines Bestandes ein.

17. Juni:

Rückzug auf Wavre und Neuformierung der Truppe.

18. Juni:

Marsch nach Belle Alliance. Abends erfolgreicher Angriff auf den Ort Plancenoit, der u.a. von Einheiten der jungen und der alten Garde Napoleons verteidigt wird. Teile des Regiments nehmen an der Verfolgung der geschlagenen Franzosen bis nach Genappe teil.

19. Juni:

Vormarsch der 5. preußischen Brigade.

bis September:

Belagerung der französischen Festungen an Sambre und Maas; u.a. Maubeuge, Marienbourg, Philippeville und Charlemont.

Anfang November:

Rückmarsch des Regiments nach Westfalen.

25. November:

Heimkehr nach Paderborn.

Das Regiment wird in der Folgezeit aufgelöst.

Who is who?

II. Armee-Corps der preußischen Niederrheinarmee-Generalmajor Georg Bubislav Ludwig von Pirch ( 35.998 Mann)
5. Brigade -Generalmajor Ernst Ludwig von Tippelskirch (7.153 Mann)
5. Westfälisches Landwehr-Infanterie-Regiment (Paderborn) -
Oberstleutnant Ruchel von Roebel; auch andere Schreibweisen wie Röbell etc. bekannt (2.454 Mann)

1. Bataillon -Kapitain von Bülow
2. Bataillon -Kapitain von Kalnassy
3. Bataillon -Kapitain von Caveczinsky
5. Westfälische Landwehr Jäger Abteilung (125 Mann)

1. Pommerschen Infanterie-Regiment (IR Nr. 2) -Major von Cardell (2.939 Mann)

1. Bataillon -Major von Donap
2. Bataillon -Major von Reitzenstein Füsilier Bataillon
2. Infanterie Jäger Abteilung (250 Mann)

25. Infanterie Regiment -Major von Petersdorff;
ehemals Lützowsche Infanterie, später das 1. Rheinische Infanterie-Regiment (2.469 Mann)

1. Bataillon -Major von Helmenstreit
2. Bataillon -Major von Seydlitz Füsilier Bataillon - Major von Witzleben
25. Infanterie Jäger Abeilung (100 Mann) Frewilliges Jäger-Detachement des 25. Regiments

Brigade Artillerie

Batterie Nummer 10 -Kapitain Magenhofer (160 Mann),
sechs 6lb Kanonen, zwei 7lb Haubitzen

Russisch-deutsche Abeilung (75 Mann) wurde als Feldjäger-Kompanie bezeichnet und war das frühere
Jäger-Bataillon der Russisch-Deutschen Legion.

© 2004 Frank Dittewig